[Filmkritik] #Zeitgeist

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Genre Comedy, Drama
Darsteller Adam Sandler, Jennifer Garner, Ansel Elgort, Dean Norris, Rosemarie DeWitt, Judy Greer, Emma Thompson, William Peltz, Katherine C. Hughes, Kaitlyn Dever, Timothée Chalamet, Olivia Crcicchia, Elena Kampouris, Travis Tope
Produktion Right of Way Films, Paramount Pictures, Paramout Pictures Germany
Erschienen 11. Dezember 2014
Länge 119 Minuten
Originaltitel Men, Women & Children

In einer Vorstadt von Austin haben sieben Familien mit Auswüchsen des Internets und dem Zeitalter der digitalen Kommunikation zu kämpfen. Die Eheleute Don und Helen sind auf der Suche nach Intimität, können diese aber innerhalb ihrer Beziehung nicht mehr erleben. Beide Partner schauen sich anderweitig um und werden online fündig. Dons 15-jähriger Sohn Chris ist derweil von Internetpornografie besessen und stumpft zusehends ab, seine Klassenkameradin Hannah wiederum ist sexuell frühreif und will Schauspielerin werden. Diese Karrierepläne werden von ihrer Mutter Donna unterstützt, die ihre Tochter mit zweifelhaften Fotos auf einer Modelwebsite anpreist. Der Star-Footballspieler der Schule hat eine Sinnkrise und taucht in einem Online-Game unter. In ein ganz anderes Extrem verfällt die überfürsorgliche Mutter Patricia, die jede einzelne Datenspur ihrer Tochter Brandy nachverfolgt und jeden Internetkontakt des Mädchens überwacht. Brandy ist dennoch einigermaßen ausgeglichen – anders als Allison, die angesichts ihres Wunsches nach Anerkennung magersüchtig wird... Quelle: filmstarts, kino


Das Internet ist auf der einen Seite sehr gut und eröffnet uns viele neue Möglichkeiten, andererseits ist es aber auch schlecht, saugt uns teilweise in seine eigene Welt und lässt uns unsere Umwelt vergessen. Gerade das stellt der Film sehr kritisch dar und regt zum Nachdenken an. 
Schön gelöst war die Darstellung der Chats, die dann wie man es meist auch schon aus anderen Filmen kennt ins Bild eingeblendet wurden. Dabei wurde eigentlich noch mal deutlich, wie viel wir doch eigentlich die ganze Zeit im Internet surfen.
So richtige Gespräche über einen längeren Zeitraum gab es nicht. Punkten andere Filme durch sehr amüsante, tiefgründige oder einfach schöne Dialoge, so gab es hier kaum Gespräche. Das meiste "Sprechen" geschieht hier über das Internet. Vielleicht ist das absichtlich so dargestellt, um zu zeigen, wie viel Platz das Internet inzwischen in unserem Leben darstellt. Aber trotzdem hat mir dadurch trotzdem ein wenig die Tiefe gefehlt und ich konnte mich auch schlechter in die Charaktere einfühlen.
Schnell wurden alle Charaktere vorgestellt, auch wenn ich ehrlich gesagt der Meinung bin, dass sie zu kurz vorgestellt wurden. Ich war mit den Namen irgendwie total verwirrt und wusste dann nie so richtig, wer denn jetzt wer ist. Die Charaktere werden leider nur relativ selten mit Namen angesprochen. Und gerade als ich dann einigermaßen wusste, wer eigentlich wer ist, war der Film dann auch schon zu Ende... Nichtsdestotrotz war doch jeder Charakter für sich selbst sehr interessant und hat mich teilweise schockiert. Brandy ist eigentlich ein ganz gewöhnliches Mädchen, allerdings wird sie von ihrer Mutter fast schon terrormäßig im Internet überwacht. Jeder Chat, jedes Bild, jede Bewegung mit ihrem Handy wird registriert und letztendlich greift die Mutter auch mehrmals ein. Dann gibt es noch Hannahs Mutter, die gegen Geld von Fremden private Fotoshootings mit ihrer Tochter in fragwürdigen Klamotten macht. Und es gibt Don und Helen, die ihre Beziehung nicht mehr richtig auf die Reihe kriegen und so im Internet nach Abwechslung suchen... All diese "Geschichten" und die Rolle des Internets dabei waren äußerst schockierend und der Film kritisiert diese Auffälligkeiten deutlich und macht darauf aufmerksam.
Jeder Charakter und seine Schwierigkeiten mit dem Internet erhält eigentlich einen eigenen Handlungsstrang - und trotzdem sind alle Handlungsstränge irgendwie miteinander verknüpft und verwoben. Und obwohl die Handlung eigentlich doch eher kritisierend klingt, so kann sie doch berühren. Mit all dem Drama gibt der Film nicht nur handlungsmäßig nochmal Gas, sondern drückt auch emotional noch mal ein bisschen auf die Tränendrüse und regt dadurch noch mehr zum Nachdenken an.

Ein Film, der dem Internet kritisch gegenüber steht und zum Nachdenken anregt, aber auch eine interessante Handlung und interessante Charaktere besitzt.

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